An der Außenseite der Wilhelmskirche sind vier alte Grabsteine angebracht. Sie stammen vom ehemaligen Totenhof , der die alte Nauheimer Dorfkirche und später die 1740 an gleicher Stelle erbaute Wilhelmskirche umgab.
Der noch gut erhaltene Grabstein der Johanna Carolina Koch geb. Jacobi steht wenige Meter rechts neben dem Hauptportal an der Südseite der Kirche. Drei weitere Grabstein sindan der Ostwand der Kirche befestigt.
Zwei weitere Grabsteine, der des Pfarrers Lotechius und der von Frau Maria von Salms befinden sich im Erdgeschoss der Kirche. In einem Seminarraum sind sie in die Wand eingelassen.
Allhier
Ruhen auf Hofnung einer Frölichen auferstehung
die gebeine
weyl.
Frau Frau Johanna Carolina Kochin
gebornen Jacobi
des
Fürst[l.] gegenschliesers allhier
Herrn
Johann Philipp Kochs gewesenen Ehegattin
der 11 Juni 1745 war zu Bobenhausen der 1. Lebenstag
der 23 Febr 1769 der Tag ihrer ehlichen verbindung
2 söhne und 2 Töchter
sind der segen
des vergnügten Ehestandes
der 29 Juli 1778 war der Letzte Tag
Ihres Rühmlichen Lebens
das 33 Jahr 1 Monath 18 Tag gedauert hat
denn nach volbrachtem Lauf
nahm sie gott zum Himel au[f]
Inschrif auf der Rückseite des Grabsteins:
Leichentext Hiob 17.14
Die Verwesung heiße ich meinen Vater
und die Würmer meine Mutter und meine Schwester
Die Blüthe frischer Jugend
Ein reiner Leib und Sitz der Tugend
Des Mannes Lust und Augenweide.
Der findet Trost
der anverwanden Freude
genug gelebt genug erworben
wer so wie sie den Herrn gelebt
im Herrn gestorben
Überliefert sind die Namen der lutherischen Pfarrer an der Reinhardskirche von ihrer Erbauung bis zur Auflösung der Bikonfessionalität in der Hanauer Union. Dies waren: Johann Philipp Oberndorfer bis 1735, Johann Philipp Mehrling bis 1738, Johann Ludwig Reinhard Handwerck bis 1743, Johann Philipp Koch bis 1758, Johann Georg Reussner bis 1762, Philipp Christoph Laupus bis 1789, Pflüger bis 1792, Vulpius bis 1797, Johann Peter Emmel bis 1800, Adolf Müller bis 1804.
Foto: Thomas Schwab, 2007
Textübertragung: Andreas Schmidt, Wettenberg
Johann Philipp Koch *? |
7 am 23.Februar 1769 |
Johanna Carolina Koch, geb. Jacobi *11.06.1745 GRABSTEIN AN DER WILHELMSKIRCHE |
Johann Georg Koch *1717 in Nauheim |
|
.. GRABSTEIN IN DER REINHARDSKIRCHE |
Maria Margareta Koch *1716 in Nauheim (?) Mutter von K.C. Langsdorf |
7 |
Georg Melchior Langsdorf Salzrentmeister GRABSTEIN IN DER DANKESKIRCHE |
Friedrich Wilhelm Koch *…. Geburtsort? |
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Grabstein von Johann Philipp Mörler
Vorderseite:
Darstellung: im Giebelfeld ein Knabe in langem Gewand.
Inschrift:
EIN IUNGER KNAB LIGT
ALHIER BEGRABEN, DER
WOLT SEIN GRAB BEIM
GROSVATTER HABEN,
WOLTE AUCH MIT IHM
AUFERSTEHN, UND
ZUR EWIGEN FREUT
EINGEHN.
Mein Lieber vatter Johan(n)
Nicolaus Mörler genandt,
Und Liebe Mutter Christina
bekandt [……………]
[………………………….]
[…………………………]
Die letzten 3 Zeilen sind sehr verwittert, wären vielleicht aber bei guter Ausleuchtung mit seitlich einfallendem Streiflicht noch lesbar.
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Grabstein einer unbekannten Person
Der barocke Stein ist nahezu vollkommen abgeblättert. Im Giebel lässt sich mittig noch ein Vollwappen erkennen, das eine menschliche Gestalt als Helmzier zeigt. Rechts oben Reste eines Puttenkopfes mit Flügeln.
Der Grabstein von Nikolaus Lotichius (links)
„Im Jahre 1767/Sterblicher/hier unter diesem Steine hat seine Ruhestätte gefunden/der weiland/Hr. Georg Melchior Langsdorff/Wetzlar war seine Geburtsstadt/Friedberg gab ihm gute Auferziehung/Jena und Göttingen machten ihn reich an /Wissenschaften/ — Nachdem er dahier in Nauheim/ 7 Jahre als Archivarius/ und als Salzrenthmeister 16 Jahre/Gott und seinem Fürsten treu gedienet/und in allem 54 Jahre 1 Monat gelebt hatte/hieß ihn Gott am 19. April was er Sterbliches/an sich hatte, ablegen/die unsterbliche Seele aber/nahm er zu sich auf in die ewigen Hütten/ Seine hinterlassene Wittib/Tit. Frau Maria Margretha/gebohrene Kochin/nebst sechs leiblichen Kindern/liessen ihm (dieses Denkmal/aus schuldiger Dankbarkeit/aufrichten. Mensch, wer du bist, bedenke das Ende, so wirst du nimmermehr Uebels tun. Syr.)". Eingeklammerte Schlusszeilen zerstört, nach älterer Aufzeichnung hier angefügt.
Quelle: Homepage der Kirchengemeinden Bad Nauheim