Sterbeeinträge der gefallenen Soldaten von 1870/71 im Nauheimer Kirchenbuch.

 

1. August Schmidt, Musketier im königlich preußischen Infanterie Regiment Nr. 24, VI. Bataillon, 6. Compagnie, Tikow Kreis Westhafenland, Provinz Brandenburg, Königreich Preußen, angeblich 23 Jahre alt, gestorben am 27. September 1870, begraben am 28. September – altes Kurhaus, Lazarettsaal 2 – Pyämie in Folge eines Eiterdepots im Gehirn und beiden Lungen nach einem Schuss in die linke Schulter am 18. August in der Schlacht bei Metz E.

2. August Bahlinger, Musketier im 8. ostpreußischen Infanterie Regiment Nr. 55, VI. Bataillon, 5. Compagnie, geboren in Bartochau, Kreis Stargard, Provinz Westpreußen, angeblich 21 Jahre alt, gestorben am 28. September 1870, begraben am 29. September – Baracke im Kurgarten – Typhus B. sen.

 

3. Am 19. Oktober starb im Reservelazarett in Bad Nauheim infolge penetrierender Schusswunden durch die Brust und den Arm Lindenblatt Andreas, Gefreiter und Grenadier im königlich preußischen Garde Grenadier Regiment Kaiser Wilhelm 1, aus Santoppen, Provinz Preußen, alt 27 Jahre, begraben am 21. Oktober.

4. Johann Heinrich Meinecke, Soldat im 1. hannoverschen Infanterie Regiment 74 im VI. Bataillon 8. Compagnie, geboren in Kirchweich, Kreis Hoya, Regierungsbezirk Nienburg, Provinz Hannover, Königreich Preußen am 27. Juni 1847, gestorben am 2. November 1870, begraben am 3. November – Baracke im Park – Typhus.

5. am 12. November starb im Reservelazarett in Bad Nauheim an typhöser Ruhr Diegener Gottfried, Soldat im königlich preußischen Infanterie Regiment 49, aus Kadienen, Kreis Elbing, Regierungsbezirk Danzig, alt 22 Jahre, 4 Monate, begraben am 14. November.

 

6. Görring Stegemann, Füselier in der 9. Compagnie des holsteinischen Infanterieregiments 85, geboren in Kisdorf, Kreis Segeberg, Provinz Schleswig-Holstein am 10. April 1840, gestorben am 24. Februar 1871, begraben am 26. Februar – alt 30 Jahre, 10 Monate, 13 Tage – Saline, Betsaal, Lazarett – Magenentzündung B. sen.

 

7. Hans Joachim Adolf Christian Albrecht Meyer, Dragoner im königlich preußischen 1. Garde Regiment 1. Schwadron 1. Eskadron, Sohn des Bürgermeisters und Ackermanns Christian Albrecht Meyer und seiner verstorbenen Ehefrau Elisabeth, geborene Schulze, geboren in Meiendorf, Kreis O. Priegnitz, Reg. Bezirk Potsdam, Provinz Brandenburg, Königreich Preußen am 28. Februar 1848, gestorben am 17. September 1870, begraben am 18. September – alt 22 Jahre, 6 Monate, 19 Tage – altes Kurhaus, Lazarettsaal 1- Eitererguss in der Brusthöhle im Folge eines Schusses mit Splitterung in der Schl. Bei Mars-la-Tour am 18. August 1870 B. jun. Todesschein dem Vater des Verstorbenen am 18. September mitgegeben.

 

8. August Kühn, Grenadier im 2. Garde Regiment zu Fuß, III. Bataillon, 7. Compagnie, geboren in Großkraufen, Kreis Bunzlau, Provinz Schlesien, Königreich Preußen, gestorben am 14. September 1870, begraben am 15. September – Saline, Betsaal Nr. 428 neu – Schuss in linkes Kniegelenk, Schlacht bei Metz B. sen.

9. Am 11. September starb im Reservelazarett in Bad Nauheim in Folge einer Schusswunde in einen Halswirbel Jung Peter, Musketier im 2. Großherz. Hess. Infanterie Regiment, aus Ober Mörlen, alt 27 Jahre, begraben am 12. September.

 

 

 

10. Carl Robert Hermann Weigand, Unteroffizier im königlich sächsischen 6. Infanterieregiment 105, IV. Bataillon, 8. Compagnie, geboren in Groß Schwerin, Königreich Glogau, Amtshauptmannschaft Liegnitz, Königreich Preußen, angeblich am 17. Juni 1847, gestorben am 9. September 1870, begraben am 10. September – altes Kurhaus, Lazarettsaal 1 – Eitervergiftung nach einem Schuss durch den rechten Fuß in der Schlacht bei Metz 1870 B.

 

11. Friedrich Meyer, Tambour in königlich preußischen 2. Garderegiment zu Fuß, geboren in Altona, Provinz Schleswig Holstein, gestorben am 8. September 1870, begraben am 9. September – Saline, Betsaal Nr. 428 (neu) – Schusswunde in der Kniekehle mit einzugtiefem Wundstarrkrampf.

12. Franz Dick, Füselier im 3. preußischen Garderegiment zu Fuß, geboren angeblich in Königsberg, Ostpreußen am 29. Juni 1844, gestorben am 6. September 1870, begraben am 7. September – alt 26 Jahre, 2 Monate, 7 Tage – Altes Kurhaus, Lazarettsaal 1. Pyämie in Folge eines Schusses in der rechten Hüfte in der Schlacht bei St. Marien 1870 B. jun.

13. Franz Ludwig Ferdinand Vesper, Unteroffizier in Garde Feldartillerie Regiment 1. Abt. 2. schwere Batterie, geboren in Seefeld, Kreis Satzig, Prov. Pommern, Königreich Preußen, gestorben am 4. September 1870, begraben am 5. September – Saline, Betsaal Nr. 438 (neu) - Schuß in den Schädelbasis mit Zerreißung der carotis interna. Schlacht bei Gravelotte am 18. August 1870.

 

14. Friedrich Buse, Grenadier in königlicher preußischer 3. Garderegiment zu Fuß, geboren in Altenstein a. Rügen, Provinz Pommern, Königreich Preußen, gestorben am 4. September 1870, begraben am 6. September – alter Kurssaal, Lazarett, Schusswunde durch den Oberschenkel, Zerreißung eines großen Blutgefäßes in der Schlacht bei Metz am 18. August 1870.

15. Albert Ploetz, Gefreiter im Garde Grenadier Regiment Kaiser Franz II., geboren angeblich in Berlin am 8. Februar 1846, gestorben am 8. September 1870, begraben am 9. September – alt 24 Jahre, 7 Monate – altes Kurhaus, Lazarettsaal 1 – Vereiterung der rechten Lunge in Folge eines Schusses durch Bruch und Splitterung der Rippen in der Schlacht bei Metz am 18. August 1870 B. jun.

16. Hermann Ohlheide, Füselier im königlich preußischen Gardefüselier Regim. III. Bataillon, 2. Compagnie, geboren in Heringhausen, Kreis Herford, Provinz Westphalen, Königreich Preußen angeblich am 7. Oktober 1848, gestorben am 9. September 1870, begraben am 10. September – alt 21 Jahre, 11 Monate – altes Kurhaus, Lazarettsaal 1. Eitervergiftung nach einem Schuss durch den Unterschenkel in der Schlacht bei St. Marien am 18. August 1870 B. jun.

17. Am 10. September starb im Reservelazarett in Bad Nauheim in Folge einer Schusswunde am rechten Oberarm und an Verblutung infolge der Amputation des rechten Armes Linke Heinrich, Musketier im königlich preußischen Kaiser Alexander Regiment I aus Pörnitz, Kreis Grünberg, Provinz Schlesien, alt 22 Jahre, begraben am 11. September. 

 

18. Heinrich Rump, Füselier im hannöverschen Füselier Regiment 74, 2. Bataillon, 5. Compagnie, geboren in Laura, Kreis Dannenberg, Provinz Hannover, Königreich Preußen, gestorben am 14. September 1870, begraben am 15. September – Saline, Betsaal Nr. 428 (neu) – Schuss durch die Hand, Amputation des linken Vorderarms, Pyämie in der Schlacht bei Metz am 18. August 1870 B. sen.

19. Am 15. September starb im Reservelazarett in Bad Nauheim in Folge eines in der Schlacht bei Metz erhaltenen Schusses durch die rechte Hand und an Pyämie nach vorausgegangener Amputation des rechten Vorderarms Scholl Peter, Füselier im königlich preußischen 2. rhein. Infanterie Regiments aus Berghain an der Sieg, alt 26 Jahre, begraben am 16. September.

20. August Kubgisch , Füselier in der 3. Compagnie des ostpreußischen Füselierregiments 33, geboren angeblich in Klein Reißen, Kreis Osterrade, Provinz Ostpreußen – alt 22 Jahre, gestorben am 24. März 1871, begraben am 25. März. Trinkhalle, Lazarett. Schusswunde durch beide Unterschenkel.

21. Friedrich Wilhelm Merklinghaus , Gefreiter in der 5. Compagnie des Landwehrregiments 56, geboren in Gevelsberg, Kreis Hagen, Provinz Westphalen, Königreich Preußen – alt 35 Jahre – gestorben am 13. März 1871, begraben am 13. April nachmittags 5 Uhr in der Stille. Der Verstorbene wurde am 12. April im Sammelteich dahier tot aufgefunden. Vide Erklärung des Landgerichts. Trinkhalle, Lazarett.

 

22. Martin Maak, Grenadier im königlich preußischen 2. Garderegiment zu Fuß, 6. Compagnie, geboren in Byhteguhr, Kreis Lüben, Provinz Brandenburg, Königreich Preußen, angeblich 27 Jahre alt, gestorben am 16. November 1870, begraben am 18. November – Hospital im Park – Schussfraktur des linken Kniegelenks und des linken Mittelfusses B. sen.

23. Johannes Bach, Musketier in der 8. Compagnie des 7. rhein. Infanterie Regiments 69, geboren in Kreuznach, Provinz Rheinpreußen am 15. August 1841, gestorben am 4. November 1870, begraben am 6. November – alt 29 Jahre, 2 Monate, 20 Tage – Baracke im Park – Intus B. sen.

24. Am 26. Oktober starb im Reservelazarett in Bad Nauheim an Typhus Böckmann Heinrich Bernhard, Musketier im königlich preußischen westphälischen Infanterie Regiment 13 aus Seppenrade, Regierungsbezirk Münster,alt 23 Jahre, begraben am 27. Oktober.

25. Carl Moritz Rieße, Wehrmann im königlich preußischen Landwehr Bataillon in der 3. Compagnie, geboren in Großenhain, Kreis Meißen, Provinz Dresden, Königreich Sachsen, angeblich 31 Jahre alt, gestorben am 7. Oktober 1870, begraben am 8. Oktober – Baracke im Park – Typhus E.

 

26. Am 28. September starb im Reservelazarett in Bad Nauheim an Darmblutung Stahl Hermann Joseph, Soldat im königlich preußischen Landwehrregiment 25, aus Basem, Kreis Schleiden, Reg. Bezirk Aachen, alt 28 Jahre, begraben am 30. September.

27. Gustav Löwstedt, Jäger im königlich preußischen 9. Jägerbataillon 1. Compagnie, verheiratet, geboren in Kreiswalde, Pommern, Königreich Preußen, angeblich am 3. Mai 1837, gestorben am 5. Oktober 1870, begraben am 7. Oktober – alt 33 Jahre, 5 Monate, 2 Tage – Hospital Lazarett 1. – Pyämie in Folge von Amputation des rechten Fusses in dessen Gelenk in der Schlacht bei Gravelotte geschossen wurde am 18. August 1870.

28. Paul Bernhard Leitholf, Chevauleger im großh. Hess. I. Garde Reiterregiment, geboren in Gelperleben bei Kiliani, Kreis Erfurt, Königreich Preußen am 9. März 1846, gestorben am 19. September 1870, begraben am 20. September – alt 24 Jahre, 6 Monate, 9 Tage – Pyämie nach vorausgegangener Resektion, später Amputation des Oberarms in Folge eines Schusses durch die rechte Hand. E.

 

29. Ernst Friedrich Geberinger, Sohn von Stadtratsmitglied und Kirchenältesten Ernst Friedrich Geberinger und Christiane, geborene Fritzel, geboren in Nauheim am 5. März 1849, gestorben am 28. Februar 1872, begraben am 2. März – alt 22 Jahre, 11 Monate, 22 Tage, Wilhelmspfarrgasse 15 (neu) – Lungentuberculose Bode sen.